Investieren in Halbleiter-Aktien

Investieren in Halbleiter-Aktien

Investieren in Halbleiter-Aktien

Die Aktie von Halbleiterherstellern hat sich in diesem Jahr tatsächlich nicht besonders gut geschlagen. Seit Jahresbeginn ist der VanEck Semiconductor ETF um 33 % zurückgefallen (zum 30.10.22). Trotzdem steigt die Nachfrage für Halbleiter langfristig. Die Unternehmensberatung McKinsey erwartet ein jährliches Wirtschaftswachstum von 6 bis 8 %. Wachstumsfaktoren sind unter anderem künstliche Intelligenz, 5G, E-Mobilität, Cloud Computing und die Virtual Reality. Besonders profitieren sollten davon die folgenden drei Aktien.

 

Investieren in Halbleiter-Aktien

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Vom Halbleiter zum Mikrochip

Die heutigen Mikroprozessoren sind äußerst komplex. So besteht zum Beispiel der M1-Ultra-Chip von Apple aus insgesamt etwa 114 Milliarden Transistoren. Für den Entwurf und die Simulation dieser Mikroprozessoren ist eine spezielle Software notwendig. Cadence Design Systems (WKN: 873567) ist einer der zwei größten Entwickler dieser Software.

Das Unternehmen hat sich in den vergangenen fünf Jahren daher stark weiterentwickelt. Im Durchschnitt wuchs der Umsatz um 11 % pro Jahr, der Gewinn pro Aktie um 22 %. Im vergangenen Geschäftsquartal wuchs der Umsatz um 20 % und der Gewinn je Aktie um 6 %. Solche Aktien sollten in einem aktiv gemanagten Portfolio nicht fehlen.

„Durch das Abonnement-Modell sind mehr als 85 % der Einnahmen regelmäßig zu erwarten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der JDC Group AG Dr. Sebastian Grabmaier. Cadence Design Systems sollte von der Tatsache der komplexer werdenden Chips profitieren und damit seine langfristige Wachstumsentwicklung fortsetzen. Trotz des Kursrückgangs von 17 % seit Jahresbeginn liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 36 (basierend auf dem erwarteten Gewinn im Jahr 2022).

 

Produktion der Mikrochips

Sobald der Mikrochip entwickelt worden ist, muss er hergestellt werden. Dabei kommen die Anlagen der ASML Holding (WKN: A1J4U4) zum Einsatz. Mit den Lithographiesystemen ist es unter anderem möglich, winzige Strukturen in die Halbleiterwafer zu prägen. Mit den Maschinen, die für moderne Mikrochips unerlässlich sind, hat ASML einen Marktanteil von über 60 %. ASML hat sogar eine Monopolstellung bei den fortschrittlichsten Systemen ( deren Preis bis zu 120 Millionen Euro erreicht).

In den vergangenen fünf Jahren konnte das niederländische Unternehmen seinen Umsatz um jährlich durchschnittlich 22 % und den Gewinn pro Aktie um jeweils 33 % ausbauen. „Der Umsatz stieg im letzten Quartal um 9 %, während der Gewinn je Aktie jedoch stagnierte. Die Aktie ist jedoch seit Jahresanfang um 32 % gesunken“, berichtet der Vorstand der JDC Group AG Ralph Konrad.

Das Verhältnis zwischen Kurs und Gewinn liegt jetzt bei 33 (auf der Grundlage der Gewinne von 2021). Für die starke Marktstellung des Konzerns erscheint dies nicht zu hoch. Zwei Faktoren könnten das Wachstum des Konzerns jedoch auf kurze Sicht beeinträchtigen. „Zum einen ist die Chipindustrie zwar langfristig im Wachstum befindlich, kann aber kurzfristig Schwankungen unterworfen sein“, so der Vorstand der JDC Group AG Stefan Bachmann. Außerdem ist das Unternehmen mit Ausfuhrbeschränkungen für fortschrittliche Geräte nach China konfrontiert (der Anteil Chinas am Umsatz lag zuletzt bei 15 %).

 

Produktion der Halbleiter

ASMLs größter Kunde ist TSMC (WKN: 909800). Mit einem Marktanteil von über 50 % ist das taiwanesische Unternehmen der größte Auftragsfertiger für Chips weltweit. Das Business-Modell ist simpel: Viele Techfirmen wie Apple und Nvidia entwickeln ihre Chips selbst und bauen sie schließlich in ihre eigenen Produkte ein. Allerdings lagern sie die Produktion der Halbleiter aus. Häufig an TSMC, das damit Skalenvorteile für sich nutzen kann.

Während der letzten vier Geschäftsjahre sind die Umsätze um durchschnittlich 15 % und der Gewinn pro Aktie um 16 % gewachsen. Das Wachstum hat sich im letzten Quartal noch einmal auf plus 36 % beim Umsatz und plus 80 % beim Gewinn je Aktie gesteigert.

Dennoch hat sich die TSMC-Aktie mit einem Rückgang von 52 % seit Jahresbeginn auf kurze Sicht am schlechtesten von den drei dargestellten Aktien gemacht. Die Rezessionssorgen und die Angst vor einer Invasion Taiwans durch China beeinträchtigen den Aktienkurs. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Verhältnis zu den erwarteten Gewinnen in diesem Jahr liegt nur noch bei 10.

(FA)