Twitter zahlt 150 Millionen Dollar Strafe nach Datenmissbrauch

Twitter zahlt 150 Millionen Dollar Strafe wegen Datenmissbrauch

Twitter zahlt 150 Millionen Dollar Strafe nach Datenmissbrauch

Die Vergangenheit von Twitter hat das Social-Media-Unternehmen wieder eingeholt. Jahrelang wurden die aus Sicherheitsgründen hinterlegten Handynummern und E-Mail-Adressen auch zu Werbezwecken verwendet. Die Daten waren unter anderem zur Anmeldung für das 2-Faktor Authentifizierung System hinterlegt. Das Unternehmen sprach von einem Versehen und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

Strafe wurde in den USA akteptiert

Das Unternehmen hat zugestimmt, eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen Dollar (140 Millionen Euro) zu zahlen, weil es die Privatsphäre der Nutzer verletzt hat. Laut Gerichtsdokumenten hat das Unternehmen zugegeben, die Telefonnummern und E-Mail-Adressen seiner Nutzer in betrügerischer Absicht für Werbezwecke verwendet zu haben. Verhalten betroffen sind. Die Zivilstrafe entspricht ca. 3% des Umsatzes von Twitter im Jahr 2021.

In einer Stellungnahme erklärt die Federal Trade Comission (FTC) Vorsitzende Lina M. Khan:

Twitter erhielt Daten von Nutzern unter dem Vorwand, sie für Sicherheitszwecke zu nutzen, verwendete die Daten dann aber auch, um Nutzer gezielt mit Werbung anzusprechen

Diese Praxis dauerte mindestens von Mai 2013 bis September 2019 und betraf mehr als 140 Millionen Nutzer. Nach Angaben des Justizministeriums verstieß Twitter gegen eine Vereinbarung aus dem Jahr 2011, in der es sich verpflichtet hatte, die aus Sicherheitsgründen gesammelten Kontodaten nicht für Werbezwecke zu verwenden.

Twitter bekommt neue Auflagen

Neben der Zivilstrafe in Höhe von 150 Millionen US-Dollar für Verstöße gegen die Anordnung von 2011 enthalten die neuen Auflagen weitere Bestimmungen zum Schutz der Verbraucher für die Zukunft:

  • Twitter ist es untersagt, die unrechtmäßig gesammelten Telefonnummern und E-Mail-Adressen für die Schaltung von Werbung zu verwenden.

  • Twitter muss seine Nutzer über die missbräuchliche Verwendung von Telefonnummern und E-Mail-Adressen informieren, sie über die Strafverfolgungsmaßnahme der FTC aufklären und ihnen erklären, wie sie personalisierte Werbung deaktivieren und ihre Einstellungen für die Multi-Faktor-Authentifizierung überprüfen können.

  • Twitter muss Optionen für die Multi-Faktor-Authentifizierung anbieten, bei denen keine Telefonnummer angegeben werden muss.

  • Twitter muss ein verbessertes Datenschutzprogramm und ein verstärktes Informationssicherheitsprogramm einführen, das mehrere neue, in der Anordnung genannte Bestimmungen enthält, Datenschutz- und Sicherheitsbewertungen durch eine unabhängige, von der FTC zugelassene dritte Partei durchführen lassen und der FTC innerhalb von 30 Tagen Datenschutz- oder Sicherheitsvorfälle melden.

Twitter missachtet Privatsphäre und Datenschutz

Twitter missachtet Privatsphäre und Datenschutz

Datenmissbrauch von Social Media Unternehmen sind bekannt

Dies ist keine neue Information, tatsächlich hat sich das Unternehmen bereits 2019 öffentlich für diese Praxis entschuldigt. Andere Social Media Unternehmen stehen immer wieder für Datenmissbrauch im Mittelpunkt. Der Skandal um Facebook stand ebenfalls vor Gericht wegen millionenfacher Weitergabe von Nutzerdaten. Damals wurde eine Zivilstrafe in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar verhängt.

Aber Elon Musk, der vor kurzem ein Angebot zum Kauf von Twitter für 44 Milliarden Dollar gemacht hat, nannte es trotzdem „sehr besorgniserregende Nachrichten“.

Wenn Twitter hier nicht wahrheitsgemäß war, was ist dann noch nicht wahr?

Er wiederholte auch seine frühere Aussage, Twitter in ein Unternehmen zu verwandeln, das mehr auf Abonnements als auf Werbung angewiesen ist. Musk hatte im April ein Übernahmeangebot für Twitter in Höhe von 44 Milliarden Dollar unterbreitet und versprochen, die Plattform von Spambots zu befreien und gleichzeitig die Nutzerzahlen und Einnahmen massiv zu steigern.

Vor kurzem sagte Musk jedoch, dass er das Übernahmeangebot für Twitter „auf Eis gelegt“ habe, da er glaubt, dass die Berechnung des Unternehmens, wonach weniger als 5 Prozent seiner Nutzer Spam-/Bot-Konten sind, falsch sein könnte. Aus einem kürzlich bei der US-Börsenaufsichtsbehörde eingereichten Antrag geht hervor, dass Musk nach wie vor an der Übernahme von Twitter interessiert ist. Aus den Unterlagen geht hervor, wie Musk das Geschäft zu finanzieren gedenkt. Demnach will er 33,5 Milliarden Dollar aus seinem eigenen Vermögen aufwenden, der Rest soll von anderen Investoren stammen.

(TB)