Volkswagen erweitert die Geschäfte in Indien

Volkswagen erweitert die Geschäfte in Indien

Volkswagen erweitert die Geschäfte in Indien

Volkswagen und der indische Hersteller Mahindra prüfen Partnerschaft für Antriebe und Batterien von E-Autos und rechnen noch in diesem Jahr mit einem Abschluss. Indien gilt mit 1,4 Millarden Einwohnern als Markt der Zukunft für deutsche Autohersteller, ähnlich wie es der Boom in China bereits gezeigt hat.

Partnerschaft in Indien bis zum Ende des Jahres

Der Volkswagen Konzern prüft eine Partnerschaft zur Lieferung von elektrischen Komponenten an den indischen Automobilhersteller Mahindra & Mahindra, teilten die Unternehmen mit. Der indische Hersteller hat 2021 über 200.000 Autos auf dem eigenen Markt verkauft. Insgesamt wurden im Jahr 2021 in Indien über 4,4 Millionen Fahrzeuge hergestellt und ist damit auf Platz 4 weltweit.  Weltweit führend ist China mit weit über 25 Millionen hergestellten Fahrzeugen, obwohl die Bevölkerungszahlen ähnlich sind. China und Indien haben jeweils fast doppelt so viele Einwohner wie ganz Europa. Daher wird Asien noch über einen längeren Zeitraum als Wachstumsmarkt angesehen.

Volkswagen und Mahindra prüfen derzeit den Umfang der Zusammenarbeit und gehen davon aus, dass die Liefervereinbarung noch vor Jahresende abgeschlossen werden kann, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung. Mahindra baut eine neue Plattform für Elektrofahrzeuge mit dem Namen „Born Electric„, für die Komponenten wie Elektromotoren, Batteriesystemteile und Batteriezellen von Volkswagen verwendet werden sollen.

Volkswagen trifft weitere Schritte zur Deglobalisierung

Die Partnerschaft kommt zu einer Zeit, in der die Regierung von Premierminister Narendra Modi Unternehmen Anreize in Milliardenhöhe bietet Elektrofahrzeuge und deren Teile vor Ort zu bauen, da Indien seine Ziele in Bezug auf Klimawandel und Kohlenstoffreduzierung erreichen will. Volkswagen hat bereits vor längerer Zeit genau diese Ansprüche angekündigt und möchte die eigene Produktion auf eine weniger globalisierte Welt vorbereiten. „Gemeinsam mit Mahindra wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung Indiens leisten“, sagte Thomas Schmall, der im Volkswagen-Konzernvorstand für Technologie zuständig ist.

Volkswagen hat eine modulare, offene Fahrzeugplattform für Elektroautos entwickelt, die MEB, auf der Fahrzeuge wie der VW ID3, der Audi Q4 e-tron und der Skoda Enyaq iV gebaut werden. Dies ermöglicht es VW auch, als Lieferant von Elektrotechnologie und -teilen für andere Automobilhersteller aufzutreten. Rajesh Jejurikar, Executive Director für den Automobil- und Landwirtschaftssektor bei Mahindra, sagte, dass Volkswagens umfassende Technologie, Innovation und vertikale Integration in die Lieferketten einen Rahmen für die Entwicklung der E-Auto Plattform von Mahindra bieten wird, die das Unternehmen bald vorstellen wird. Lieferengpässe in fast allen Bereichen stellten Hersteller in der jüngsten Zeit auf die Probe. Diese sollen in Zukunft mit kürzeren, lokalen Lieferketten vermieden werden.

Volkswagen ID .3

Volkswagen ID .3

Erste Elektroautos von Volkswagen nach 2025 in Indien

Volkswagen könnte sein erstes Elektroauto in Indien erst in 2025 auf den Markt bringen. Der deutsche Automobilhersteller wartet darauf den Bereich der Elektrofahrzeuge in Indien weiter auszubauen, bevor er seine Elektrofahrzeuge den indischen Kunden anbietet. Die Partnerschaft mit Mahindra ist ein erster Schritt in diese Richtung. Damit tritt Volkswagen in dem asiatischen Wachstumsmarkt stärker auf als der E-Auto Konkurrent Tesla. Volkswagen möchte das Elektroauto-Ökosystem in Indien so weit entwickeln, dass die Markteinführung seiner Elektroautos zu einer gängigen Geschäftsoption wird.

„Wir haben bereits ein breites Portfolio von Elektrofahrzeugen auf der ganzen Welt. Die Elektrifizierung hat zwei Teile. Bieten wir einige Modelle auf dem indischen Markt an? Ja, natürlich erwägen wir, einige Elektroautos zu importieren und auf den Markt zu bringen, um sie zu testen. Aber wenn Sie über die Elektrifizierung in der Masse sprechen, ist das Volumen, denke ich, noch sehr weit entfernt. Wir sehen das erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts nach 2025-2026.“

(TB)